Das Wort „Veränderung“ oder auf Englisch „change“ hat vor allem ab Anfang des 21. Jahrhunderts einen festen Platz im Business-Kontext, wenn es darum geht, als Unternehmen zu wachsen und zu skalieren. Es ist in aller Munde, doch die wenigsten leben es auch wirklich. Denn mit „change“ geht auch immer die Veränderung eines selbst mit einher. Doch, wenn wir ehrlich sind, sind die meisten Menschen nur zähneknirschend bereit, wirklich etwas in sich und in ihrem direkten Umfeld zu verändern.

Das Wort „change“ ist ein sehr abstraktes Wort, das schwer zu greifen ist und jeder ein anderes Bild im Kopf hat. Wo beginnt diese Veränderung im Kleinen? Aus meiner Sicht, mit einer kleine, allerdings essentiellen Eigenschaft für persönliches und unternehmerisches Wachstum: Coachability. Achtung, neben „change“, kommt nun noch ein Modebegriff hinzu.

„Coachability“ bedeutet laut Definition, dass ein Mensch nicht nur angemessen auf Feedback antwortet, sondern auch selbst nach Feedback fragt. Sie sehen den Input von anderen Menschen als wertvolles Tool in ihrer Entwicklung. Sie sind ebenso bereit in die Umsetzung zu gehen (auf Grundlage des Feedbacks) und persönliche Veränderung vorzunehmen (vgl. Forbes 2017).

Nur, wenn wir offen und nicht engstirnig sind, haben wir die Fähigkeit, die Welt aus einer Vogelperspektive zu sehen – eine Meta-Ebene, die unabdingbar ist für Wachstum und Skalierung im Business. Doch das Ego von vielen Menschen verhindert diese Vogelperspektive. Sie wollen um jeden Preis recht haben und nehmen von Außen kein Feedback an. Moderne Selbstsabotage im Business.

Es existiert oft noch der veraltete Gedanke: „Als Leader bzw. Führungspersönlichkeit, muss ich der allwissende Anführer sein, der den Ton angibt“. Doch aus dieser Ära ist das „Moderne Business“ rausgewachsen. Es zeugt sogar eher von wahrem Leadership und Stärke, wenn nach Feedback gefragt und es angenommen wird. Laut Forbes wurde in einer Studie die Korrelation zwischen „Kompetenz“ und „Coachability“ untersucht, die besagt, dass diejenigen, die „coachable“ sind, von ihrer Umwelt als „kompetenter“ wahrgenommen worden. Diese Studie wurde mit 50.000 Leadern durchgeführt (vgl. Forbes 2017). Also passiert genau das Gegenteil: Wir haben oft Angst nicht für voll genommen zu werden und uns selbst zu degradieren, wenn wir bei anderen nach Feedback fragen, doch es erhöht die Wahrnehmung unserer Kompetenz enorm.

Die Wichtigkeit dieser Eigenschaft bezieht sich nicht nur auf uns selbst als Business-Frauen, sondern auch auf unsere Stake-Holder. Gleich, ob Kunde oder Kooperationspartner: Bevor eine Business-Beziehung eingegangen wird, darf IMMER dieses Kriterium der „Coachability“ geprüft werden. Denn, wenn ein Kooperationspartner nicht bereit ist Feedback anzunehmen oder gar danach zu fragen, sollte er lieber komplett alleine „Business machen“. Das gleiche gilt für Kunden vor allem im Dienstleistungssektor: Wenn die Offenheit nicht da ist, kannst Du einen unfassbar guten Job machen, doch es wird sich nichts für Deinen Kunden ändern, denn er ist nicht bereit diese Informationen anzunehmen oder gar sie umzusetzen.

In der Vergangenheit habe ich mit Menschen zusammengearbeitet, die extrem „coachable“ waren, allerdings auch mit Menschen, die es eben nicht waren. Ich habe bspw. vor einiger Zeit einen neuen Geschäftsführer eines 8-stelligen Unternehmens gecoacht. Obwohl er doppelt so alt, wie ich war, war er hochgradig „coachable“ und hat die Strategien und Methoden direkt umgesetzt. Damit hat er tolle Erfolge gefeiert und Fortschritte in seinem Leadership gemacht.

Genau das Gegenteil ist mir auch schon mit einem Kunden passiert. Ein toller Mann, der allerdings 0,0% „coachable“ war. Wir haben die erarbeiteten Strategien implementiert und nach wenigen Tagen aus Ungeduld sagte er, er würde es doch anders sehen und alles Wissen (obwohl er selbst davon keine Ahnung oder Referenzen hat). Obwohl Zufriedenheit auf seiner Seite da war, habe ich den Vertrag aufgelöst. Vielleicht mag man von Außen sagen, dass es eine nicht clevere finanzielle Entscheidung war. Mag sein. Allerdings ist genau das fest in meinen Werten verankert: Wenn ich weiß, dass ich jemanden nicht helfen kann (aus welchen Gründen auch immer), werde ich nicht auf Biegen und Brechen das Gegenteil behaupten. Die Zusammenarbeit habe ich aufgrund von fehlender „Coachability“ beendet.

Die Frage ist nun: Bist Du „coachable“? Sind es Deine Mitarbeiter? Sind es Deine Kunden? Diese fehlende Eigenschaft kann die Wurzel vieler Herausforderungen sein.

Quellen: FORBES (2017): „How coachable are you? 5 quick ways to improve“ (URL: https://www.forbes.com/sites/joefolkman/2017/07/26/how-coachable-are-you-5-quick-ways-to-improve/#34b6903926f5, abgerufen am 20.5.2020)

 

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Höre jetzt unbedingt gleich rein und nimm Dir neue Energie und Inspiration für Deine erfolgreiche Woche mit.

In Liebe,

Lea

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